25 mögliche Vorteile der Ashwagandha Wurzel

Ashwagandha gilt als traditionelles Heilmittel gegen Stress. Außerdem wird sein Potenzial erforscht, das Gedächtnis und die Immunfunktion zu verbessern. Aber was sagt die Wissenschaft über die angeblichen gesundheitlichen Vorteile von Ashwagandha und gibt es dafür überhaupt Beweise? Lesen Sie weiter, um es herauszufinden!

Hat Ashwagandha gesundheitliche positive Auswirkungen?

Sicherheitshinweis

Wie die meisten Nahrungsergänzungsmittel ist auch Ashwagandha nicht vom BfArM für einen bestimmten Zweck zugelassen. Die hier vorgestellten Nachweise werden als vorläufig und unzureichend angesehen, um eine medizinische Anwendung zu rechtfertigen [1].

Um unerwartete Wechselwirkungen oder andere unerwünschte Wirkungen zu vermeiden, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen, bevor Sie Ashwagandha in Ihr Ernährungsprogramm aufnehmen.

Überblick

Befürworter:

  • Kann die Folgen von Stress auf den Geist und den Körper verringern.
  • Kann die Abwehrkräfte fördern.
  • Soll Schmerzen, Entzündungen und oxidative Schäden reduzieren
  • Vielversprechende Forschung über mögliche kognitive und metabolische Vorteile
  • Wird mit einer verbesserten Herz-, Darm- und Nebennierengesundheit in Verbindung gebracht

Skeptiker:

  • Hat einen unangenehmen Geschmack
  • Kann Schilddrüsenhormone ansteigen lassen
  • Kann Verdauungsprobleme verursachen
  • Nicht genug klinische Studien, um eine medizinische Anwendung zu rechtfertigen
  • Unzureichende Belege für viele Aussagen
  • Keine sichere & effektive Dosis wurde bestimmt
  • Langfristige Nebenwirkungen unbekannt

Potentielle Vorteile von Ashwagandha

Ashwagandha-Präparate sind vom BfArM nicht für den medizinischen Gebrauch zugelassen und es fehlt grundsätzlich an solider klinischer Forschung. Die gesetzlichen Bestimmungen legen zwar Herstellungsstandards fest, garantieren aber nicht, dass diese auch sicher oder effektiv sind. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie ein Nahrungsergänzungsmittel einnehmen.

Wahrscheinlich wirksam bei:

1) Stress

Von allen potenziellen Wirkungen von Ashwagandha ist dies diejenige, für die am meisten Evidenz vorliegt, allerdings ist es nicht dafür zugelassen! Bevor Sie also Ashwagandha aus jeglichen Gründen einnehmen, ist es wichtig, mit Ihrem Arzt zu sprechen.

Ashwagandha wird traditionell als Tonikum verwendet, um die Nerven zu beruhigen. In zwei Studien mit 116 chronisch stressbelasteten Menschen verbesserte das Wurzelextrakt das Stressempfinden, das Wohlbefinden und das Glücksempfinden; außerdem reduzierte es den Cortisolspiegel [2, 3, 4].

In einer Studie mit 39 Probanden zeigte Ashwagandha-Extrakt eine gewisse Wirksamkeit bei Angstzuständen. Obwohl diese Ergebnisse vielversprechend sind, muss die Wirksamkeit von Ashwagandha bei Menschen mit Angstzuständen noch in größeren, besser konzipierten Studien untersucht werden [5].

In mehreren Tierstudien erwies sich Ashwagandha als hilfreich gegen Angstzustände und Depressionen sowie zur Verbesserung der Stresstoleranz [6, 7, 8, 9, 2].

Ashwagandha ist am bekanntesten für seine Wirkung gegen Stress, was durch aussagekräftige Studien gestützt wird. Seine angebliche Fähigkeit, Ängste zu lindern, ist nur unzureichend erforscht.

Ashwagahda Vorteile mit unzureichender Evidenz

Die folgenden vermeintlichen Vorteile werden nur durch einige begrenzte, qualitativ schlechte klinische Studien gestützt. Es gibt keine ausreichenden Beweise, um die Verwendung von Ashwagandha für eine der unten aufgeführten Anwendungen zu belegen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Ashwagandha einnehmen, und verwenden Sie es nie anstelle von etwas, das Ihr Arzt empfiehlt oder verschreibt.

2) Gedächtnis

Ashwagandha-Wurzelextrakt verbesserte das Gedächtnis bei 50 Menschen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung. Der Extrakt verbesserte außerdem das Arbeitsgedächtnis in einer anderen Studie mit 53 Personen [10, 11].

Bei Ratten schützte Ashwagandha vor einer Beeinträchtigung des Gedächtnisses aufgrund von PTSD und Sauerstoffmangel (Hypoxie) [12, 13].

3) Gewichtsverlust & Muskelwachstum

Ashwagandha-Wurzelextrakt reduzierte in einer Studie mit 52 Personen das Verlangen nach Essen, das Essverhalten und das Körpergewicht [3].

In drei Studien mit über 100 Personen konnte Ashwagandha-Extrakt in Kombination mit Widerstandstraining [14, 15, 16]:

  • Körperfett reduzieren
  • Muskelkraft verbessern
  • Testosteronlevel steigern
  • Körperfett reduzieren

4) Ausdauer

In einer Studie mit 49 gesunden, sportlichen Erwachsenen verbesserte Ashwagandha-Extrakt nach 12 Wochen die Ausdauer und die selbst eingeschätzte körperliche Verfassung [17].

Der gleiche Effekt zeigte sich bei 40 Spitzenradsportlern nach 8 Wochen Supplementierung [18].

5) Diabetes

In einer kleinen Studie mit 12 Personen senkte Ashwagandha den Blutzuckerspiegel genauso effektiv wie Diabetes-Medikamente, ohne signifikante Nebenwirkungen [19].

Ashwagandha reduzierte auch in verschiedenen Tierstudien den Blutzuckerspiegel. In einigen dieser Studien verbesserten sich auch der HbA1c-Wert (ein Maß für den Langzeitblutzucker) sowie der Insulinspiegel [20, 21, 22, 23].

In anderen Tierstudien reduzierte Ashwagandha die Schwere der Komplikationen bei Diabetes, wie z.B. Funktionsstörungen der Hoden, Katarakte und Nervenschmerzen. Die Supplementierung verbesserte auch den antioxidativen Status; dies ist sinnvoll, da überschüssige Glukose oxidativen Stress erzeugt [24, 25, 26, 27].

Ashwagandha hat bei Diabetes geholfen durch die Senkung des Blutzucker- und Insulinspiegels und die Verbesserung der antioxidativen Schutzwirkung, allerdings sind weitere Forschungen notwendig, um festzustellen, ob es für diesen Zweck tatsächlich wirksam ist.

6) Herzgesundheit

Es wird angenommen, dass Ashwagandha den Blutdruck und den Cholesterinspiegel senkt und somit Arteriosklerose vorbeugt und die Gesundheit des Herzens verbessert, aber die klinische Evidenz ist begrenzt. In einer Humanstudie verbesserte die Zugabe von Ashwagandha zu klassischen Antikoagulantien die Therapieergebnisse gegenüber der konventionellen Behandlung  [22, 2829].

In Tierstudien reduzierte Ashwagandha das Risiko von Schlaganfällen und Herzinfarkten. Es senkte auch den Triglyceridspiegel und schützte vor oxidativen Schäden durch Chemotherapie [30, 31, 32].

7) Infektionen

Antibakterielle Aktivität

In einer Studie an 133 Personen mit Tuberkulose linderten Ashwagandha und andere Kräuter in Kombination mit Antibiotika -Husten und Fieber besser als eine antibiotische Monotherapie. In einer anderen Studie mit 99 Tuberkulosepatienten verbesserte Ashwagandha die Symptomatik, Entzündungen und das Körpergewicht [33, 34].

In Maus- und Zellstudien hemmte oder tötete Ashwagandha Bakterien wie Salmonella und Staphylococcus aureus [35, 36, 37].

Antivirale Aktivität

Ein pflanzliches Heilmittel, das Ashwagandha enthält, beschleunigte die Genesung von viraler Hepatitis bei 29 Patienten [38].

Ashwagandha hat in zellbasierten Studien auch antivirale Eigenschaften gegen HIV, Herpes und das Virus der infektiösen Bursenkrankheit gezeigt [39, 40, 41, 42].

Antifungale Aktivität

In einer Zellstudie hemmte Ashwagandha das Wachstum mehrerer Pilzarten (Aspergillus flavus, Fusarium oxysporum, und Fusarium verticillioides) [36].

Anti-Parasitäre Aktivität

Ashwagandha hat in Tierstudien eine antiparasitäre Wirkung gegen Leishmanien und Malaria gezeigt  [43, 44, 45].

Zellstudien deuten darauf hin, dass Ashwagandha bei der Bekämpfung von Bakterien, Pilzen und Viren helfen kann. Es sind jedoch weitere Studien an Tieren und schließlich am Menschen notwendig.

8) Zwangsstörungen & ADHS

Zwangserkrankungen

Im Rahmen einer Studie mit 30 Patienten die an Zwangsstörungen litten, reduzierte Ashwagandha-Extrakt zusammen mit einer konventionellen Therapie die Symptome stärker als Medikamente allein [46].

Auch bei Mäusen konnte Ashwagandha die Symptome einer Zwangsstörung effektiv behandeln [47].

ADHS

Die Behandlung von ADHS erfolgt in der Regel mit Stimulanzien, wie z.B. Ritalin. Deren langfristige Sicherheit wurde jedoch in mehreren Studien in Frage gestellt. Eine sicherere Alternative wäre für viele Eltern wünschenswert [48, 49].

Eine Kräutermischung, die Ashwagandha, Pfingstrose, Gotu Kola, Spirulina, Bacopa und Zitronenmelisse enthält, verbesserte in einer Studie an 120 Kindern mit ADHS die Reaktionszeit, die Impulsivität und den Konzentrationsgrad, wobei keine unerwünschten Nebenwirkungen berichtet wurden [49].

Bisher haben noch keine Studien die Wirkung von Ashwagandha allein bei ADHS untersucht.

Ashwagandha kann die Symptome von Zwangserkrankungen und ADHS reduzieren, aber es werden weitere Studien benötigt, um die Wirksamkeit zu belegen.

9) Schizophrenie

In einer Pilotstudie mit 11 Teilnehmern reduzierte Ashwagandha die Schwere der Wahrnehmungsstörungen von Schizophreniepatienten [50, 51].

In einer weiteren Studie mit 25 schizophrenen Patienten half es jedoch nicht gegen Isolationsgefühle oder depressive Phasen [52].

10) Schmerzen

Bei 60 Patienten mit Kniegelenkschmerzen reduzierte Ashwagandha Schmerzen, Steifheit und Behinderung. Eine ayurvedische Behandlung mit Ashwagandha reduzierte Schmerzen, Gelenkempfindlichkeit und Schwellungen in einer Studie mit 86 Menschen die an rheumatoider Arthritis litten [53, 54].

Bei einer anderen Studie mit 42 Personen reduzierte eine Kräutermischung, die Ashwagandha, indischen Weihrauch, Kurkuma und Zink enthielt, die Schmerzen von Osteoarthritis. Ashwagandha linderte auch die Schmerzen in drei Nagetierstudien [55, 56, 57, 58].

11) Sexuelle Gesundheit

Frauen

Ashwagandha kann die Komplikationen der Menopause reduzieren. Bei 51 Frauen in den Wechseljahren reduzierte Ashwagandha Symptome wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Schlafprobleme, Reizbarkeit und Angstzustände [59].

In einer Studie mit 50 gesunden Frauen verbesserte Ashwagandha die selbst angegebenen Messwerte sexueller Funktionen wie Erregung, Lubrikation, Orgasmus und Zufriedenheit [60].

Zusammen mit Tribulus terrestris stellte Ashwagandha das Hormongleichgewicht bei Ratten mit polyzystischem Ovarsyndrom (PCOS) wieder her [61].

Männer

In einer klinischen Studie mit 150 Männern reduzierte Ashwagandha den oxidativen Stress, erhöhte die Testosteronwerte und senkte das FSH. Diese hormonellen Veränderungen fördern die Produktion von neuen Spermien. Außerdem verbesserten sich die Spermienanzahl und -beweglichkeit [62].

Bei 46 Männern mit niedriger Spermienzahl erhöhte Ashwagandha [63]:

  • Spermienzahl, um 167%
  • Spermavolumen, um 53%
  • Spermienbeweglichkeit, um 57%

Es verbesserte die Spermienqualität bei 180 unfruchtbaren Männern [64].

Ashwagandha hat das Potential, die sexuelle Gesundheit sowohl bei Frauen als auch bei Männern zu verbessern. Es normalisiert den Hormonspiegel, die Spermienqualität und die sexuelle Funktion. Jedoch sind weitere Studien erforderlich, um einen Nutzen zu belegen.

12) Schlaf

In der ayurvedischen Medizin wird die Wurzel oder das Pflanzenextrakt als Schlafmittel verwendet. Eine Studie an Mäusen ergab, dass Triethylenglykol die  Komponente beim Ashwagandha ist, welche für die Schlafinduktion verantwortlich ist [65].

Die Schlafbeere (im Sanskrit Ashwagandha) verbesserte die Schlafqualität bei 6 von 18 gesunden Personen. Außerdem wurde durch die Aktivierung des GABA-Signalweges der Schlaf bei Ratten deutlich verbessert [66, 67].

Schlafmangel ist ungesund und führt zu erhöhten Werten von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) und Zelltod im Gehirn. Interessanterweise verhinderte Ashwagandha die negativen Auswirkungen von Schlafentzug bei Nagetieren, wahrscheinlich durch antioxidative Mechanismen [68, 69, 70].

Ashwagandha kann Menschen beim Einschlafen helfen und die Schlafqualität verbessern. Es kann auch die Folgen von Schlafmangel reduzieren. Allerdings sind, wie üblich, weitere Studien notwendig.

13) Immunität

In einer kleinen Studie mit 5 Personen verbesserte Ashwagandha-Extrakt die Immunantwort, indem es die weißen Blutkörperchen aktivierte. In zwei weiteren Studien ( mit insgesamt 142 Teilnehmern) erhöhte eine Kräutermischung, die Ashwagandha enthielt, die Aktivität der natürlichen Killerzellen, weiße Blutkörperchen, die auf die Bekämpfung von Tumoren und Viren spezialisiert sind [71, 72].

Bei Mäusen verbesserte das Withania somnifera-Extrakt die Immunität durch die Aktivierung von Knochenmarkzellen, Makrophagen und Lymphozyten [73, 74].

Es erhöhte den Gehalt an Th1-Zytokinen und verhinderte die Verringerung der weißen Blutkörperchen bei gestressten Mäusen [75, 75].

Schließlich hemmte Withaferin A in einer kombinierten Maus- und Zellstudie die Aktivität von Myeloiden Suppressorzellen (MDSC). Diese dysfunktionalen Immunzellen können das Tumorwachstum stimulieren und das Immunsystem daran hindern, Krebszellen anzugreifen [76, 77].

Ashwagandha kann das Immunsystem stimulieren, um Infektionen und Krebs zu bekämpfen, aber weitere klinische Untersuchungen sind notwendig.

14) Darmgesundheit

In einem Einzelfallbericht half ein ayurvedisches Medikament mit Ashwagandha gegen Verstopfung, Magenschmerzen und Erbrechen [78].

Ein Einlauf mit Ashwagandha stellte die Gesundheit der Darmschleimhaut bei Ratten mit CED wieder her [79].

Es ist jedoch zu beachten, dass eine Tierstudie und ein Einzelfallbericht über eine Kräutermischung nicht als überzeugender Beleg angesehen werden können. Es bedarf weiterer Studien, bevor endgültige Aussagen über die Wirkung von Ashwagandha auf das Verdauungssystem getroffen werden können.

15) Nebennierenfunktion

Die kongenitale adrenale Hyperplasie (CAH) ist eine angeborene Fehlfunktion von Enzymen, die die Hormonproduktion in der Nebenniere kontrollieren. Sie führt zu einem Mangel an Cortisol und Aldosteron und zu einem Überschuss an männlichen Hormonen. Zu den Symptomen gehören übermäßige Gesichtsbehaarung, Akne, Haarausfall, Menstruationsbeschwerden und Unfruchtbarkeit.

In zwei Fallstudien verbesserte Ashwagandha die Symptome und Hormonspiegel von älteren Frauen mit CAH [80, 81].

Kontrollierte Studien sind erforderlich, um diesen Nutzen zu bestätigen.

Ashwagadha Anwendungsgebiete ohne ausreichende Belege

Es gibt keine klinischen Nachweise, die die Verwendung von Ashwagandha für eine der in diesem Abschnitt aufgeführten Beschwerden bestätigen.

Nachfolgend ist eine Zusammenfassung der bestehenden tier- und zellbasierten Forschung, die weitere Forschungsbemühungen anregen sollte. Die unten aufgelisteten Studien sollten jedoch nicht als Beweis für einen gesundheitlichen Nutzen interpretiert werden.

16) Oxidativer Stress

Withanolide, die Wirkstoffe von Ashwagandha, sind potente Antioxidantien. In einer Studie an menschlichen Zellen verbesserte Ashwagandha die Marker für altersbedingten oxidativen Stress (FOXO3A und SIRT3), was darauf hindeutet, dass es vorzeitige Alterung verhindern kann [82].

In Untersuchungen an Ratten erhöhte Ashwagandha die körpereigenen Antioxidantien, einschließlich Superoxid-Dismutase (SOD), Katalase und Glutathion. Es verhinderte auch Nierenschäden aufgrund von Dehydrierung und oxidative Schäden durch Chemotherapie [83, 84, 85].

Studien zur Lebenserwartung

Die antioxidativen Eigenschaften von Ashwagandha können möglicherweise die Lebensdauer verlängern. Es erhöhte antioxidative Enzyme und reduzierte Marker von oxidativem Stress in einer Studie mit 30 Personen [86].

In drei Studien verlängerte Ashwagandha die Lebensspanne eines Wurms (C. elegans), der häufig zur Untersuchung von Modellen der Langlebigkeit verwendet wird [87, 88, 89].

Ashwagandha erhöht die natürlichen antioxidativen Kapazitäten des Körpers, was die Lebensdauer möglicherweise verlängert.

17) Gesundheit des Gehirns

In Zellstudien förderte Ashwagandha das Wachstum von Hirnzellen und stimulierte die neuronale Regeneration [90, 2].

Ashwagandha kann oxidative Schäden durch Medikamente reduzieren und vor überschüssigem Glutamat schützen. Es half, epileptische Anfälle bei Mäusen zu reduzieren und Dyskinesie (unwillkürliche Bewegungen) bei Ratten zu behandeln [91, 92, 93, 94, 95].

Alzheimer-Erkrankung

Die Alzheimer Erkrankung ist eine Form der Demenz, die durch Ablagerungen von Beta-Amyloid-Proteinen und den Verlust von Gehirnzellen verursacht wird. Ashwagandha verbesserte die kognitive Funktion und reduzierte Beta-Amyloid-Ablagerungen in Mausmodellen von Alzheimer [96, 97].

Parkinson-Krankheit

Morbus Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung, die mit einem fortschreitenden Verlust von Dopamin-Neuronen einhergeht. In einem Modell mit Mäusen, die an Parkinson erkrankt sind, normalisierte Ashwagandha den Dopaminspiegel und reduzierte die Schädigung der Gehirnzellen durch freie Radikale [98, 99].

Chorea Huntington

Die Huntington Krankheit ist eine erbliche Erkrankung, die oxidative Schäden und einen fortschreitenden Abbau von Gehirnzellen verursacht [100].

In Studien mit Ratten schützte Ashwagandha vor oxidativem Stress und mitochondrialer Dysfunktion, was darauf hindeutet, dass es bei Krankheiten wie Chorea Huntington nützlich sein könnte [100, 101, 102].

Ashwagandha kann vor Nervenschäden schützen und Symptome der Alzheimer- und Parkinson-Krankheit mildern. Klinische Studien sollten durchgeführt werden, um diese Vorteile bestätigen.

18) Knochengesundheit

Knochenprobleme treten oft nach der Menopause auf, wenn ein niedriger Östrogenspiegel die Knochenstruktur beeinträchtigt. Bei Mäusen mit Östrogenmangel verhinderte Ashwagandha den Knochenverlust und stimulierte die Knochenneubildung [103, 104].

Es verbesserte den Knochenaufbau bei Ratten und Hühnern mit Kalziummangel und erhöhte das Knochenkollagen bei Ratten mit Arthritis [105, 106, 107, 108].

In Zellstudien stimulierte Ashwagandha die Knochenbildung und schützte den Knorpel [109, 110].

Tierstudien zufolge kann Ashwagandha den Knochenverlust aufgrund von Wechseljahren und Kalziummangel verhindern. Dieser potenzielle Nutzen wurde jedoch beim Menschen noch nicht untersucht.

19) Nierenschäden

In Studien mit Ratten schützte Ashwagandha die Nieren vor der Toxizität verschiedener Chemikalien, darunter:

  • Brombenzol (giftige Chemikalie) [111]
  • Carbendazim (Antimykotikum) [112]
  • Gentamicin (Antibiotikum) [113, 114]
  • Blei (Schwermetall) [115]
  • Streptozotocin (Chemotherapie) [116]

Es schützte auch vor Nierenschäden, die durch Dehydrierung verursacht wurden [84].

20) Gesundheit der Leber

Ashwagandha schützte die Leber von Ratten vor Schäden durch Strahlung und Schwermetalle [117, 118].

Bei Ratten mit hohem Cholesterinspiegel erhöhte es den Gallensaftgehalt und verringerte bestimmte Leberenzyme, die Gewebeschäden erkennen lassen [30, 119].

21) Atemwegsgesundheit

Polysaccharide, die aus Ashwagandha extrahiert wurden, unterdrückten den Husten bei Meerschweinchen genauso effektiv wie Codein [120, 121].

Bei Baby-Ratten schützte Withaferin A die Lunge auch vor Entzündungen und oxidativem Stress, die durch toxische bakterielle Lipopolysaccharide (LPS) verursacht wurden. Zukünftige Studien müssen klären, ob Ashwagandha oder seine Verbindungen gegen Atemwegsinfektionen hilfreich sein können [122].

22) Autoimmunkrankheiten

Lupus ist eine Autoimmunerkrankung, die mit einer starken Entzündungaktivität verbunden ist. In einer Studie an Mäusen reduzierte Ashwagandha Entzündungsmarker, die bei Lupus und anderen Autoimmunerkrankungen hoch sind, einschließlich IL-6 und TNF-alpha [123, 124].

23) Traditionelle Verwendung als Antidot gegen Schlangengift

In Indien wird Ashwagandha zur Behandlung von Schlangenbissen und Skorpionstichen genutzt. Eine Verbindung aus Ashwagandha hemmt Kobra- und Viperngift in Maus- und Zellstudien [125, 126, 2].

24) Opiatabhängigkeit

Ashwagandha kann dazu beitragen, die Entwicklung einer Opiatabhängigkeit zu verhindern. Außerdem kann es Menschen, die bereits abhängig sind, helfen, sich ohne schwere Entzugssymptome vom Morphin zu entwöhnen [127].

In einer Untersuchung an Ratten reduzierte Ashwagandhapulver die Entzugssymptome und verhinderte eine Morphinabhängigkeit. In Neuronen, die direkt dem Morphin ausgesetzt waren, verhinderte Ashwagandha-Extrakt die Herabregulierung der Opioidrezeptoraktivität. Somit könnte Ashwagandha nützlich sein, um eine Abhängigkeit zu verhindern, wenn opioide Schmerzmittel eingesetzt werden müssen [128, 129, 127].

25) Leichte Schilddrüsenunterfunktion

Eine leichte Hypothyreose, also eine Unterfunktion der Schilddrüsenhormone, tritt bei 3-8% der Menschen auf und ist besonders häufig bei Frauen über 55 Jahren. Die Behandlung mit Levothyroxin, einer synthetischen Form des Schilddrüsenhormons T4, ist oft mit mehr Risiken als Nutzen verbunden; daher bleiben viele Menschen mit leichter Hypothyreose unbehandelt [130].

In einer Studie mit 50 Menschen mit leichter Hypothyreose normalisierte Ashwagandha-Extrakt den TSH-Wert und die Schilddrüsenhormone (T3 und T4) [131].

Zudem erhöhte es die Schilddrüsenhormone bei hypothyreoten Nagetieren und reduzierte oxidativen Stress und Entzündungen [132, 132, 133].

Es wird angenommen, dass Ashwagandha die Schilddrüsenhormone erhöht, aber die verfügbare Forschung ist spärlich.

Krebsforschung

Ashwagandha linderte die Müdigkeit und verbesserte die Lebensqualität in einer Studie mit 100 Krebspatienten, die eine Chemotherapie erhielten [134].

Mehrere Tier- und Zellstudien haben gezeigt, dass die Inhaltsstoffe von Ashwagandha, insbesondere Withaferin A, Krebszellen inhibieren oder sogar abtöten [135, 2, 136, 137].

Darüber hinaus kann Ashwagandha das Chemotherapeutikum Paclitaxel gegen Lungenkrebs wirksamer machen, wie Mausstudien zeigen [138, 139, 140].

In Zell- und Tierstudien hat Ashwagandha das Wachstum von mehreren Krebsarten verlangsamt oder gar zurückgedrängt, darunter:

Ashwagandha kann die Chemotherapie unterstützen und die Lebensqualität verbessern. Zell- und Tierstudien untersuchen, ob es das Wachstum verschiedener Krebsarten blockieren kann, aber es sind noch viel belastbarere Untersuchungen erforderlich.

Zusammenfassung

Ashwagandha ist ein vielseitiges traditionelles Heilkraut, von dem traditionell angenommen wird, dass es Ängste und Stress reduziert. Die aktiven Komponenten wurden auf ihre kognitiven und emotionalen Vorteile hin untersucht; sie sind möglicherweise auch bei der Behandlung von neurologischen Erkrankungen von Alzheimer bis Schizophrenie hilfreich, aber weitere Forschung ist notwendig.

Es wird angenommen, dass die antioxidativen Eigenschaften von Ashwagandha die Leber, die Lunge, das Gehirn und die Nieren schützen. Es kann auch hormonelle Ungleichgewichte vorbeugen und die sexuelle Funktion sowohl bei Männern als auch bei Frauen verbessern, aber größere Studien sind notwendig, um die Wirksamkeit und Sicherheit zu bestätigen.

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Als ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter einer großen deutschen Universität und mit Promotion zum Dr. rer. Nat in molekularer Biologie schreibe ich fundiert argumentierte Texte zu wissenschaftlichen Themen. Mein Schwerpunkt hierbei ist das Thema Supplements. Im Internet gibt es hierzu viele unsinnige Informationen. Oft steht der Verkauf im Vordergrund und nicht die Aufklärung über Wirkung, Dosierung und richtige Anwendung des vorgestellten Nahrungsergänzungsmittels. Oder die Möglichkeiten werden nur zurückhaltend beschrieben. Mein Ziel ist es, gründlich recherchierte Fakten anzubieten, die dennoch verständlich bleiben. Meine Profile: ORCID & LinkedIn

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